109 Der zeitreisende Historiker |
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Allgemeines | ||
Episodennummer | 5x09 | |
Sternzeit | 45349.1 | |
Originaltitel | A Matter Of Time | |
Produktionsnummer | ST:TNG 209 | |
Regie | Paul Lynch | |
Story | Rick Berman | |
Drehbuch | Rick Berman | |
US-Erstausstrahlung | 18.11.1991 | |
DE-Erstausstrahlung | 11.04.1994 |
Inhalt |
Langinhalt
Die U.S.S. Enterprise ist unterwegs nach Penthara IV, da dort ein Asteroid des Typs C auf einen unbewohnten Kontinent abgestürzt ist. Dies hat ein Phänomen zur Folge, das einem nuklearen Niederschlag gleicht. Da die Staubwolken das Sonnenlicht versperren, kühlt der Planet stark ab, jegliches Leben könnte dadurch ausgelöscht werden. Lieutenant Commander La Forge ist dabei, ein Plan auszuarbeiten, der der drohenden Zerstörung entgegenwirken soll. Er arbeitet mit Data im Maschinenraum zusammen, als Riker zu ihnen kommt, um einen Lagebericht zu erhalten. Alle Daten deuten bereits auf eine Klimaveränderung hin. Data schätzt, dass die Temperatur in den ersten 10 Tagen um 10-12 Grad sinken. Das gesamte Ökosystem des Planeten ist gefährdet. Da wird Riker auf die Brücke gerufen.
Eine Kältewelle zieht inzwischen über Penthara IV hinweg. Picard und Geordi sind auf die Oberfläche in eine Wissenschaftsstation gebeamt. Dort arbeite sie mit dem Wissenschaftler Hal Moseley der Kolonie auf Penthara IV an einer Lösung. Picard schlägt vor, mit den Bohrphasern der Enterprise einige Vorräte gefrorenen Kohlendioxides unter der Oberfläche aufzuschmelzen. Dies wird einen Treibhauseffekt auslösen, so dass man die Kälte stoppen könnte. Moseley ist nicht gerade begeistert, da man immer versucht hat, solch einen Effekt zu verhindern. Geordi gibt aber zu bedenken, dass nur weniger als 20% des Sonnenlichts durch den Staub kommt. Wenn sie eine Zeit die Wärme halten können, kann sich der Planet eventuell selbst reparieren. Eine Assistentin meldet, dass vormals tropische Flüsse bei New Seattle beginnen zuzufrieren. Das überzeugt Moseley, der sofort mit der Arbeit beginnen will.
Counselor Troi besucht Dr. Crusher auf der Krankenstation, die ein verletztes Crewmitglied behandelt. Deanna ist äußerts mißtrauisch. Rasmussen ist nicht nur ein Zeuge der Geschichte, sie spürt, das mehr dahinter steckt Es hat den Anschein, als wollte er sie verwirren und in die Irre zu führen. Da kommt der Historiker auch schon zu den beiden. Er bittet Dr. Crusher einen Nervenstimulator zu holen, da sie ihn bei der Beantwortung der sechsten Frage erwähnte. Während sie dies tut, eröffnet er Deanna, dass er spürt, dass sie ihn nicht mag und traut. Er findet, dass sie einige Gemeinsamkeiten haben. Sie besitzt einen Sinn, der den anderen fremd ist, sein Wissen von der Zukunft ist vergleichbar. Seine besten Freunde sind "Einfühlungsoffiziere", und sie vertrauen ihm. Troi will wissen, warum es so wichtig ist, ob sie ihm vertraut. Rasmussen antwortet, dass sie Kollegen sind, die viel voneinander lernen können. Beverly kommt mit dem Nervenstimulator zu ihm und gibt ihm das Gerät, während Troi verschwindet. Danach beginnt Rasmussen, Beverly sehr zu schmeicheln, er mag ihre Neugier und findet sie "vibrierend". Er hat bisher noch nie eine Frau getroffen, die ihn auf den Gedanken bringt, nicht mehr nach Hause zurückzukehren. Bev entgegnet, dass er die Vergangenheit nicht beeinflussen darf uns sie fühlt sich etwas zu sehr beeinflusst. Unter Umständen ist sie sogar seine Ur-Ur-Ur-Urgroßmutter. Rasmussen akzeptiert den Korb und geht. Dabei nimmt er den Nervenstimulator mit sich.
Picard hat sich Rasmussen in den Bereischaftsraum eingeladen. Der Captain steckt in einem Dilemma. Penthara IV verwandelt sich langsam aber sicher in einen Eisklumpen. Wenn sie nichts unternehmen, werden bald Tausende, vielleicht Zehntausende sterben. La Forge hat vielleicht eine Lösung gefunden, doch die Aussicht auf Erfolg ist äußerst ungewiss. Bei einem Erfolg ist die Katastrophe abgewendet. Bei einem Misserfolg würde alles Leben auf dem Planeten ausgelöscht. Rasmussen hofft, dass Picard nicht erwartet, dass er ihm das Ergebnis seiner Operation verrät. Picards Vernunft und seine Überzeugung sagen ihm, dass er den Historiker nicht darum bitten darf. Zur selben Zeit sind aber 20 Millionen Menschen in Gefahr. Rasmussen muss wissen, was mit ihnen passieren wird. Der findet, dass Picard scheinbar auch seine Überzeugung in Frage stellt. Picard war schon immer bereit, seine Überzeugungen zu hinterfragen, jetzt hat er 20 Millionen Gründe es zu tun. Rasmussens Anwesenheit gibt ihm den potentiellen Zugang zu einer Information, die niemals zuvor für ihn verfügbar war. Wenn er schon seine Überzeugungen hinterfragt, dann möchte er jeden Vorteil daraus ziehen, der möglich ist. Es wäre verantwortungslos, Rasmussen nicht zu fragen. Rasmussen ist mit seinen eigenen Überzeugungen aber zufrieden. Picard begreift dies nicht. Wie kann er zufrieden sein, wenn er so viele Menschen sterben sieht. Rasmussen erklärt es Picard. Wenn er ihm sagen würde, dass niemanden auf dem Planeten starb, würde er daraus schließen, dass er seinen Plan durchgeführt hat und erfolgreich war. Also würde er es ganz beruhigt tun. Aber was, wenn er ihm sagt, dass sie alle starben? Natürlich würde er seine Entscheidung ändern, um den selben Fehler nicht zweimal zu machen. Picard versteht es, akzeptiert es aber nicht. Was ist, wenn einer dieser Menschen, den er als Kind dort unten rettete, sich zum nächsten Adolf Hitler oder Khan Singh aufschwingt? Jeder Philosophiestudent im ersten Semester stellt sich diese Frage, seit die Wurmlöcher entdeckt wurden. Aber dies ist keine Vorlesung in temporaler Logik. Es nicht theorethisch oder hypothetisch, es ist real. Rasmussen macht ihm klar, dass sich alles in diesem Sektor und Quadranten verändern könnte, wenn er Picard hilft. Seine Geschichte würde sich völlig anders entwickeln, als sie es getan hat. Er könnte sich keinen Preis vorstellen, zu dem er bereit wäre, zuzulassen, dass dies geschieht. Picard weiß aber, dass er sich entscheiden muss, und dies wird die Geschichte aller Beteiligten bestimmen. Die Geschichte die Rasmussen kennt, oder eine andere. Wer weiß schon, welche die bessere ist. Er weiß, dass hier und heute 20 Millionen Menschen gerettet werden können. Schlägt dies nicht auf Rasmussens Gewissen? Dem ist dies egal, denn jeder muss mal sterben. Aus seiner Perspektive sind alle auf dem Planeten lang vor seiner Geburt bereits gestorben, auch die Crew der Enterprise. Picard ist sicher, dass Rasmussen die Oberste Direktive kennt, die es ihnen verbietet, sich in Angelegenheiten außerirdischer Welten einzumischen. Auch er hat geschworen, dies immer zu beachten. Aber dennoch hat er diese Direktive mehrmals ignoriert, mit reinem Gewissen, denn er hielt es zu diesem Zeitpunkt für das Richtige. Vielleicht sollte der Historiker jetzt einmal eine Ausnahme für ihn machen, um ihn die Wahl zu erleichtern, denn es wäre das absolut Richtige. Doch Rasmussen kann und will ihm nicht helfen, denn Picard scheint zu versuchen, die Zukunft zu manipulieren. Da erklärt Picard, dass jeder Mensch ständig Entscheidungen trifft, die seine Zukunft manipuliert Leben heißt immer, Entscheidungen zu treffen. Auch seine Entscheidung heute könnte Rasmussens Zeit ändern. Aber nachdem dieser sich weigert, ihm zu helfen, ist es ihm egal, denn Rasmussens Vergangenheit ist seine Zukunft. Und soweit es ihm selbst betrifft, ist diese Zukunft noch nicht geschrieben worden. Da meldet sich Riker von der Brücke, bessere elektrostatische Bedingungen für die Operation bekommen sie nicht mehr. Die beiden kehren deshalb auf die Brücke zurück, wo Rasmussen erkennt, dass Picard sich bereits entschieden hat, das Experiment durchzuführen. Der Captain erklärt, dass der Historiker ihm dabei geholfen hat. Seine Weigerung, ihm bei der Entscheidung zu helfen, ließ ihm nur zwei Optionen. Es zu tun, oder es zu lassen. Es riskieren, oder auf Nummer Sicher gehen. Rasmussens Argumente haben ihn daran erinnert, wie wertvoll das Recht zu wählen ist. Er war nie einer, der auf Nummer Sicher geht. Alle Führer der Kolonie auf Penthara IV haben einstimmig beschlossen, dass Risiko einzugehen. Worf meldet auf der Brücke einem von der Oberfläche zugeschalteten La Forge, dass Warpenergie von der Hauptdeflektorenplatte abgezeigt wurde. La Forge befiehlt, die Paser auf aktive Rückstoßkontrolle zu schalten. Data hat die Sequenz eigegeben. Nach einem 8,3 Sekunden langen Energiestoß von der Platte wird man alle EPS-Abnehmer durch die Phaser entladen. La Forge erklärt, dass er während des Experiments auf dem Planeten bleiben will, da er von dort aus die Dichteschwankungen am besten kompensieren kann. Er kann unerwartete Ereignisse besser voraussehen, als Moseleys Computer. Picard gewährt die Erlaubnis, und Rasmussen erklärt schnippisch: "La Forge blieb auf dem Planeten". Die Operation beginnt. Die Deflektorenplatte wurde umstrukturiert. Man aktiviert die Deflektorenstrahlen, die auf die Atmosphäre gerichtet sind. Die EPS-Abnehmer werden daraufhin aktiviert und der Phaser abgefeuert.Die Partikel in der Atmosphäre werden zu hochenergetischen Plasma, so dass sich die Atmosphäre erst blutrot, dann blau verfärbt. Mit Hilfe der Schilde zieht man das Plasma auf die Enterprise, was das Schiff stark erschüttert. Rasmussen scheint dabei nicht ganz wohl zu sein. Data aktiviert die Schildumkehrung und leitet das Plasma dadurch ins All ab. Die Atmosphäre des Planeten ist wieder sauber, alles ist wieder normal. Das Experiment war ein voller Erfolg. Picard beschließt, noch eine Weile in der Umlaufbahn zu bleiben, um die Aktivität der Vulkane zu analysieren. Rasmussen, der sehr erleichtet scheint, dass alles glatt ging, ist zufrieden und verabschiedet sich von der Crew. Er macht sich auf dem Weg zu seinem Schiff. Picard nickt daraufhin nur Worf zu. Als der Historiker in der Shuttlerampe ankommt und abfliegen möchte, haben sich die Führungsoffiziere um sein Schiff versammelt. Picard möchte gern das Innere des Schiffes sehen, da in der Zeit, in der Rasmussen an Bord war, einige Ausrüstungsgegenstände verschwunden sind. Rasmussen erlaubt nur Data mit in das Schiff zu kommen, da Picard ihm befehlen kann, das Gesehene nie preiszugeben. Picard ist mit dem Vorschlag einverstanden. Der Historiker und Data betreten das Schiff, und tatsächlich befinden sich darin vielerlei Gegenstände von der Enterprise. Rasmussen erklärt, dass das Schiff zwar aus dem 26. Jahrhundert stammt, es aber jemanden anderen gehört, der in das 22. Jahrhundert gereist ist. Er stammt eigentlich aus dieser Zeit. Er ist Erfinder und hat das Schiff gestohlen und mit Hilfe der gestohlenen Gegenstände kann er in seiner Zeit sehr berühmt werden. Doch nun hat er einen noch größeren Fang gemacht, Data. Er hat einen Timer aktiviert, und in zwei Minuten werden sie in New Jersey im 22. Jahrhundert sein. Als Rasmussen den Androiden mit dem Phaser betäuben will, funktioniert das Gerät nicht. Data fordert, dass er und Rasmussen das Schiff verlassen. Er erklärt Picard alles. Picard lässt daraufhin den angeblichen Historiker nicht abreisen. Er erklärt, dass in dem Moment, als er die Tür zum Schiff öffnete, der Schiffscomputer alle Gegenstände im Inneren deaktivierte. Man werde das Schiff und Rasmussen zur Sternenbasis 214 bringen, wo er sehr nützlich für die historische Forschung sein könnte. Da schaltet sich Rasmussens Timer ein und das Schiff verschwindet. Rasmussen wird im 24. Jahrhundert bleiben. |
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