Langinhalt
Jake Sisko und Bashir sind mit einem Runabout auf dem Rückweg von einer medizinischen Konferenz, auf der Julians Vortrag für ziemlichen Wirbel gesorgt hat. Er hat dort behauptet, dass Prionenreplikation durch Quantenresonanz verhindert werden könnte. Jake hat sich vorgenommen, einen Bericht über Bashir zu schreiben, doch er hat keine Ahnung was ihm Bashir die ganze Zeit erzählt. Die Leute wollen eine Geschichte, zu denen sie einen Bezug haben. Der Ausbruch des cartalianischen Fiebers wäre genau das richtige. Da erhält das Shuttle einen Notruf von der Föderationskolonie auf Ajilon Prime, die von den Klingonen angegriffen wird. Die Frontlinie befindet sich nur 50 Kilometer vom Hauptkrankenhaus entfernt. Obwohl Bashir Jake nicht in Gefahr bringen möchte, bittet dieser, keine Rücksicht auf ihn zu nehmen, er will dies erleben. Jake glaubt, dass es jetzt richtig interresant wird.
Auf DS9 herrscht Spannung. Quark hat den ersten entkoffeinierten Raktajino für die schwangere Kira auf Anraten O'Briens gezaubert. Die findet es jedoch scheußlich, was Miles bestätigt. Er möchte auch bloß, dass sein Kind nicht koffeinabhängig auf die Welt kommt. Quark meint, dass er das Recht dazu hat, denn bei den Ferengi wird die Schwangerschaft als Vermietung angesehen. Da kommt Sisko betrübt aus seinem Büro. Klingonische Bodentruppen haben zwei Siedlungen auf der nördlichen Halbkugel von Ajilon Prime angegriffen, Bashir und sein Sohn sind dort. DS9 ist zwar nur drei Tage entfernt, doch die U.S.S. Farragut ist bereits unterwegs und dürfte morgen eintreffen.
Da die Klingonen überall lauern, können Bashir und Jake den Runabout nicht im Orbit lassen und müssen landen. Und weil die Höhle, in der das Krankenlager liegt, aus magnesitehaltigen Gestein besteht, müssen sie zu Fuß dorthin und können sich nicht beamen. Bashir warnt den Jungen, dass es hart werden könnte, es gibt viele Verletzte.
Und er hat damit nicht untertrieben. Für Jake bietet sich ein Schreckenszenario im Krankenlager. Dr. Kalandra hat mit ihren drei Pflegern alle Hände voll zu tun, die Schwerverletzten zu versorgen. Alle bitten Jake, einfach aus dem Weg zu gehen. Da entdeckt er einen verletzten Soldaten am Boden kauernd und ruft Hilfe herbei, doch Dr. Kalandra erklärt ihm, dass er schon zu weit fort ist. Plötzlich stürmt ein verletzter Fähnrich herein, dessen Fuß angeblich von einem Klingonischen Disruptor getroffen wurde. Jake und Bashir helfen ihn. Julian muss jedoch feststellen, dass es ein Phasertreffer, kein Disruptor war. Da packt der junge Soldat Jake und erklärt ihm, dass er nicht weiß, wie es da draußen ist. Sie wurden von den Klingonen umzingelt. Einige von ihnen gerieten in Panik und sind einfach losgerannt und dann hat es Scully erwischt. Er fragte sich deshalb, warum er weiterleben sollte und schoss sich selbst in den Fuß. Gerade als Jake anfangen möchte, einen Bericht zu verfassen, ruft einer der Pfleger namens Kirby ihn, er solle ihm helfen. Zunächst soll Jake nur einen neuen Verletzten im Auge behalten. Dieser packt vor lauter Schmerzen den Jungen, so dass er vollkommen blutverschmiert ist.
Jake macht sich im Krankenhaus als Krankenträger nützlich, was er nicht schlecht beherrscht. Wieder muss er einmal feststellen, dass ihnen ein Soldat weggestorben ist. Zusammen mit Kirby bringt er den Toten in die Leichenkammer, wo die Toten schon gestapelt werden und mit Fußbändern markiert werden. Den ganzen Tag lang schuftet Jake und trägt die Verletzten, bis am Abend alle erschöpft nach getaner Arbeit sich zur Ruhe setzen und erst einmal was Essen wollen.
Auf DS9 kommt Odo humpelnd in Siskos Büro. Er erzählt ihm, dass Quark ihn gebeten hat, zwei Yridianer zu beobachten. Tatsächlich betrogen die beiden am Dabotisch mit einem gravimetrischen Scanner, durch den sie feststellen konnten, wo die Kugel als nächstes landet. Als sie wegliefen, ist er ihnen gefolgt und gesprungen. Er vergaß dass er kein Formwandler mehr ist und wollte sich in einen tarkaleanischen Kondor verwandeln, was jedoch schiefging. Odo findet den Ausdruck Solid nicht richtig, die humanoiden Körper sind so zerbrechlich. Sisko weiß dies, es gibt viele Möglichkeiten sich zu verletzen. Er macht sich Sorgen um Jake. Als Jake fünf war, hatte er sich einmal das Knie aufgeschlagen und nur sein Vater durfte ihn heilen. Als Sisko damals seinen Sohn beim Schlafen beobachtete, wusste er, dass er es nie zulassen würde, dass im etwas passiert. Doch jetzt ist er einen Sektor weit entfernt und er kann nichts tun. Da kommt Jadzia zu den beiden und meldet, dass die Farragut im Lembatta Cluster von den Klingonen zerstört wurde. Sofort ordnet Sisko den Start der Defiant an.
Bashir und Jake beschließen auf Ajilon Prime zusammen etwas zu essen. Der Doktor lobt ihn, dass er sich gut geschlagen hat. Als Bashir sein Fleisch wie bei einer Operation aufschneidet, wird es Jake vollkommen übel und Bashir führt ihn raus. Als es Jake wieder besser geht, fragt er Julian, was mit dem Offizier wird, der sich selbst angeschossen hat. Bashir erklärt, dass er wahrscheinlich vor das Kriegsgericht kommen wird. Jake kann das nicht verstehen, die Offiziere der Sternenflotte werden zahlreichen psychologischen Tests unterzogen, doch keine Simulation kann sie auf den realen Kampf vorbereiten. Er hat auch schon gehört, dass man erst in einer Schlacht erkennt, wer man wirklich ist. Da wird Bashir zu Dr. Kalandra wegen einer Aorta-Transplantation gerufen, Jake genehmigt sich derweil eine Suppe mit Kirby.
Dr. Kalandra ist zufrieden mit Bashirs Arbeit, dass Transplantat hält. Sie möchte gern wissen, wie die Lage mit den Klingonen steht, sie erfahren hier nicht viel. Julian erzählt, dass sie sich aus dem Archanis Sektor zurückgezogen haben und nun zu einem Gegenangriff übergehen. Die Sternenflotte hat die U.S.S. Rutledge und die U.S.S. Tecumseh hingeschickt. Kalandra gesteht, dass ihr Mann Wissenschaftsoffizier auf der Tecumseh ist. Bashir beruhigt sie, Captain Raymond ist einer der besten und wird sein Schiff nicht aufgeben. Da muss Kalandra ein Rückgrattrauma operieren.
Jake geht es schon besser und kann wieder essen. Kirby erzählt ihm, dass die U.S.S. Farragut von den Klingonen abgefangen wurde. Bis Verstärkung eintrifft dauert es nun eine Weile. Die Klingonen werden nun einen Bodenkrieg beginnen. Sie setzen Transporter Scrambler ein, damit ein Beamen unmöglich wird und die meisten Hopper schießen sie einfach ab. Er glaubt, dass die Siedlung in ein bis zwei Tagen eingenommen ist. Die Klingonen kämpfen nur noch mit Bat'Leths, da sie von Ganalda IV zurückweichen mussten und sich nun rächen. Sie machen auch keinen Halt vor medizinischen Personal oder Verwundeten. Da Kirby fragt, erzählt Jake, dass er eigentlich Geschichten schreibt, aber nun an einen Bericht über Bashir arbeitet.
In der folgenden Nacht kann Jake nicht einschlafen. Noch nie war die Gefahr für ihn so real, doch den anderen scheint es nichts auszumachen. Da wird plötzlich das Krankenlager angegriffen, der Hauptreaktor ist ausgefallen. Jake schlägt vor, tragbare Generatoren zu verwenden. Da fällt Bashir ein, dass sie noch einen im Shuttle haben. Sofort machen sich die beiden durch den Osttunnel auf den Weg ins Freie. Noch bevor sie das Shuttle erreichen können, schlagen Granaten um sie ein. In Deckung gehend versuchen sie, dem Feuer auszuweichen, als Bashir und Jake getrennt werden. Da Jake den Doktor nicht mehr im Rauch der Granaten sehen kann, ergreift er die Flucht und rennt zurück.
In Panik rennt Jake weiter und stolpert über einen toten Klingonen. Schnell rappelt er sich wieder auf und ist geschockt, überall die verstümmelten Leichen zu sehen. In seiner Panik stürzt er einen Hang hinunter und wird ins Gesicht geschlagen. Wie sich jedoch herausstellt, war dies ein Sternenflottenlieutenant namens Burke, der schwerverletzt ist. Voller Schmerzen verlangt der Offizier sein Medikit und das darin enthaltene Hypospray. Endlich etwas betäubt, fragt der Verletzte, wieso Jake die Siedlung verlassen hat. Jake lügt und erzählt, dass er sich einfach verirrt hat. Burke befiehlt Jake, ihm auf dem Rücken zu halten, er will in den Himmel sehen, wenn er stirbt. Er erzählt, dass sie einen Hopper gerufen haben, da die Transporterscrambler das beamen verhindert haben. Als er landete waren die Klingonen schon hinter ihnen her. Dennoch schaffte es seine Truppe, in den Hopper zu gelangen. Als Bruce eingestiegen ist, verteidigte er allein den Hopper, der vollkommen unter Beschuss stand, wie es aussieht, haben sie es aber geschafft. Jake weiß, dass dieser Offizier seiner Truppe das Leben gerettet hat und sich geopfert hat. Er will ihn unbedingt helfen, damit die ganze Sache einen Sinn ergibt, er sollte ihn wahrscheinlich finden. Er will dies tun, damit er nicht umsonst vor den Granaten weggerannt ist und den Doktor im Stich gelassen hat. Burke fragt, ob er wirklich glaubt, das wieder alles normal wird, wenn er ihn rettet. Das Leben spielt nun mal nicht so. Voller Qualen stirbt der Soldat neben Jake. Angewiedert rennt Jake davon.
Auf der Defiant versucht sich Captain Sisko abzulenken, indem er Feineinstellungen in den Musterpuffern der Replikatorsysteme vornimmt. Jadzia weiß, was Benjamin durchmacht. Raifi hat Tobin auch das Leben schwer gemacht. Und als Neema sechs Jahre alt war, erkrankte sie am rugalanischen Fieber. Sie war zwei Wochen lang im Krankenhaus. Jadzia weiß noch heute, wie hilflos Audrid damals war. Sie hat ihr alle 17 Bände von Casters "Unten am Fluss;" vorgelesen. Dadurch fühlte sie sich mit ihr verbunden. Aber am Ende wussten sie, dass es wichtig für sie beide war. Neema wurde wieder gesund. Leider wollte sie mit 21 Jahren acht Jahre mit ihrer Mutter nicht mehr sprechen, doch das will Siso jetzt nicht hören. Jadzia ist sicher, dass Ben seinen Sohn morgen wieder sieht. Um sich zu beschäftigen, nimmt sich Sisko die Ultraschallduschenrelais vor.
Völlig erschöpft erreicht Jake das Krankenlager wieder und wird dort freudig von Kirby empfangen, der dachte, Jake wäre längst tot. Jake lügt und erzählt, er wäre in Ohnmacht gefallen. Kirby erzählt, dass Bashir einige Plasmaverbrenunngen erlitten hat und sich mit dem Generator ganz allein bis hier her geschleppt hat. Danach haben sie die Gegend um das Shuttle, das vollkommen zerstört war, abgesucht, doch nichts gefunden. Der Pfleger bittet Jake, nach Bashir zu sehen, der wird sich freuen, ihn zu sehen.
Julian ist mehr als erleichtert, Jake lebendig wieder zu sehen. Dem Doktor tut es schrecklich leid, er hätte Jake nicht hier herbringen dürfen. Er macht sich Vorwürfe, was er den jungen angetan hat. Jake bittet ihn damit aufzuhören, da er es nicht ertragen kann, wie er sich unberechtigterweise bei ihm entschuldigt.
Als Jake etwas Ruhe findet geht ihm das Erlebte ständig durch den Kopf und er versucht seine Taten zu rechtfertigen. Dennoch kommt er zu einem Schluss: Er ist ist ein Feigling. Er wünschte sich, Bashir hätte ihn weglaufen sehen und es jeden erzählt. Jeder sollte wissen, was für ein Feigling er ist. Da wird Jake gerufen. Er soll dem Soldaten, der sich selbst verletzt hat, das Essen bringen. Dieser erklärt ihm, dass er wahrscheinlich als Hauer in einer Mine auf einem Asteroiden anheuern wird, wo er mit Phasern Felsen zertrümmern kann. Er kann nicht verstehen wie in einem Moment alles so ist, wie er es sich gewünscht hat, im anderen tut man etwas, das alles verändert. Auf der Akademie war er in den Kampfsimulationen richtig gut, aber wenn die echten Granaten um einen detonieren, dann ist alles anders. Jake weiß, dass man dann nur noch von den Explosionen weg will. Der Verletzte bedankt sich bei Jake, der ihm nicht das Gefühl gibt, dass er nur ein wertvolles Bett belegt. Jake beruhigt ihn, vielleicht wird es keine Verhandlung geben, vielleicht schickt man ihn nur zu einem Psychologen. Doch der Offizier will keine Therapie, da sie sein Versagen nicht ändern wird. Er wünschte, er hätte sich umgebracht.
Da die Klingonen immer näher kommen diskutieren die Pfleger, wie sie am besten sterben wollen. Durch einen Disruptor aufgelöst zu werden geht schnell, man fühlt sich aber vielleicht wie gekocht. Eine Enthauptung hat auch seine Vorteile, dennoch kann man noch 10-15 Sekunden bei Bewusstsein sein und sein enthaupteter Körper könnte das letzte sein, was man sieht. Jake findet diese Diskussion einfach schrecklich und nicht witzig. Sterben ist nicht lustig. Dieser ganze Kampf ist sinnlos. In 10 Jahren wird sich keiner mehr an sie hier erinnern. Bashir schnappt sich Jake um mit ihm zu reden.
Julian will nun endlich wissen, was Jake bedrückt. Er hat seit seiner Rückkehr eine elende Mine. Doch der Junge will nur in Ruhe gelassen werden. Weinend bricht Jake am Boden zusammen.
Gerade als sich Jake schlafen gelegt hat, beginnt der Angriff der Klingonen. Das gesamte Krankenteam versammelt sich und beschließt, das Lager durch den Nordtunnel zu evakuieren. Ein Hopper wird sie dann alle nach Tanandra Bay bringen. Da der Tunnel aber 2 Kilometer lang ist und man 70 Verletzte hat, heißt es keine Zeit zu verlieren. Ihnen wird ein Sicherheitsteam zum Schutz geschickt. Sofort beginnt man hektisch alles zu evakuieren. Ganze zwei Wachen hat man erhalten, wobei sich eine sofort aus dem Staub macht. Jake versteckt sich ängstlich bei dem ganzen Trubel unter einem Tisch. Als die letzten das Lager verlassen, stürmen die Klingonen das Krankenhaus, die beiden Sicherheitswachen werden von ihren Disruptoren getroffen und sind sofort tot. Jake, der als einziger noch da ist, versteckt sich unter einer Konsole und schnappt sich ein Phasergewehr einer Wache. Ohne zu zielen schießt er unter dem Tisch wild hervor. Unbewusst bringt er damit den Eingang über den Klingonen zum Einsturz. Als die Decke der Höhle einzustürzen droht, wird Jake von den herunterfallenden Brocken betäubt.
Wenig später wird Jake von seinem Vater und Dr. Bashir auf der Defiant geweckt. Julian ist zurückgelaufen, als er bemerkte, dass Jake nicht im Hopper war. Freudig berichtet Benjamin, dass nun ein Waffenstillstand in Kraft getreten ist, die Klingonen sind von hier abgezogen. Es war eine riskante Sache, den Zugangsweg einstürzen zu lassen, da fast die gesamte Höhle eingestürzt ist. Doch Bashir ist froh, dass Jake dies gemacht hat, denn sonst hätten sie nie alle Verletzten zum Hopper bringen können. Sie alle verdanken Jake ihr Leben, er ist ein Held.
Doch Jake sieht sich nicht so und schreibt in seinem Bericht, dass er im Krankenhaus genauso viel Angst hatte, wie draußen, als die Granaten einschlugen. Er hatte so große Angst, dass er nur daran denken konnte, am Leben zu bleiben. Einmal hieß das weglaufen, ein anderes mal einen Phaser in die Hand zu nehmen. Ajilon Prime wird sicher als ein unbedeutendes Geplänkel in Erinnerung bleiben, aber für ihn wird es immer mehr als das sein: der Ort an dem er gelernt hat, dass die Trennlinie zwischen Mut und Feigheit viel schmaler ist, als manche glauben.
Sowohl Bashir als auch Jakes Vater lesen diesen Bericht. Sisko erklärt seinem Sohn, dass sich jeder, der in einer Schlacht gekämpft hat, sich darin wiederfinden wird. Aber die meisten würden sich nie trauen, dies zuzugeben. Es erfordert Courage, sich so tief in die Seele zu sehen und es dann auch noch niederzuschreiben. Stolz umarmt Benjamin seinen Sohn.
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