Enterprise abgesetzt
02.02.2005
Rick Berman

Rick BermanNach der Absetzung von "Star Trek: Enterprise" nahm sich Executive Producer Rick Berman bereits am vergangenen Mittwoch die Zeit, sich den Medien zu diesem Thema zu stellen und sprach mit Zap2It über die Gründe der Absetzung und die mögliche Zukunft des Franchise.

"Es war ein interessanter Tag, wie man sich sicher vorstellen kann", sagte er im Interview. "Den letzten Ausschlag geben immer noch die Einschaltquoten. Trotzdem, aus unserer Sicht und aus der Sicht vieler Fans, mit denen wir in Kontakt stehen, ist die Serie inzwischen qualitativ besser als je zuvor. Aber die Quoten sind weiter gesunken. Wir hatten das Gefühl, dass es nicht gut aussieht. Gestern, wurde dieses Gefühl zur Gewissheit."

Obwohl bereits zwei "Star Trek"-Serien als Erstausstrahlungen in der Syndication gelaufen sind und die Wiederholungen von "Enterprise" in Zukunft auch in der Syndication laufen werden, glaubt Berman nicht, dass "Enterprise" dort wiederbelebt werden kann. "Die Erstausstrahlungen werden hauptsächlich an Serien mit weitaus geringeren Budgets vergeben, als wir haben", sagte er. "Sie werden gewöhnlich in Kanada produziert und sie werden mit einem Budget gedreht, das nur halb so groß ist, wie unser Budget, das uns von Paramount so gütig zur Verfügung gestellt wurde."

Berman sieht auch keine Hoffnung, dass die Serie vom Sci-Fi Channel gerettet werden könnte, der dies bereits mit "Stargate SG-1" getan hat. "Das Gefühl, dass ich bekommen habe - und das ist weniger als 24 Stunden her - ist, dass jeder darin übereinstimmt, dem Franchise eine Pause zu geben."

"Ich habe immer daran geglaubt, dass man zu oft aus der Quelle schöpfen kann. Ich meine damit nicht, dass Paramount zu oft aus Quelle geschöpft hat, aber möglicherweise erst einmal genug. Seit 'Next Generation' angefangen hat, haben wir 624 Stunden produziert. Das sind 18 Jahre mit 'Next Generation', 'Deep Space Nine', 'Voyager' und 'Enterprise', und sieben Jahre davon hatten wir zwei Serien gleichzeitig laufen."

"Das ist alles ein Teil von dem, was die Leute als Ermüdung des Franchise ansehen."

Berman und das Autorenteam schienen bereits vor dem 1. Februar auf die Absetzung von "Enterprise" vorbereitet zu sein. "Glauben Sie es oder nicht", sagte er, "das Finale ist fast fertig geschrieben. Es wurde auf der Annahme erdacht, dass dies das Serienfinale sein könnte. Wir müssen uns deshalb nicht irgendetwas verqueres ausdenken. Es ist eine sehr spezielle und einzigartige Episode, anders als alles, was wir bisher gemacht haben. Es wird ein passender Abschied für das Franchise sein, gleich wie lange es dauern wird, bis es zurückkehren mag, weil Gott weiß, dass wir noch nicht das Ende von 'Star Trek' gesehen haben."

Tatsächlich plant er bereits einen nächsten Kinofilm. "Der Film ist in einer frühen Phase der Entwicklung", sagte er. "aber man wird darin nicht wie in den vorangegangenen Filmen Charaktere sehen, die wir aus der TV-Serie her kennen." Kürzliche Gerüchte besagten, dass Jonathan Frakes als Will Riker darin auftauchen könnte. "Wirklich?" fragte Berman. "Ich habe das auch gehört. Ich kann mir nicht vorstellen, woher dieses Gerücht kommt. Wir geben keine Überraschungen preis."

Berman sieht auch UPNs Bestreben, seine Identität neu zu definieren als einen Grund für die Absetzung von "Enterprise". "Es gibt eine Sache, die UPN im Moment nicht haben will, das 22. Jahrhundert im Weltraum", sagte er. "Aber die Zeit wird uns lehren. Es ist bereits 39 Jahre her, seit 'Star Trek' gestartet ist, und wir haben 18 Jahre daran gearbeitet. Es wird mit sicherheit irgendwann wiederbelebt werden."