Enterprise abgesetzt
11.02.2005
Scott Bakula

Scott BakulaScott Bakula (ST:ENT Archer) stellte sich am 11. Februar 2004 in einem Chat auf StarTrek.com den Fragen der "Enterprise"-Fans. Hauptthema war die Absetzung von "Star Trek: Enterprise" und die meistgestellteste Frage war natürlich, was Scott Bakula zur Absetzung sagt.

"Nun, ich bin enttäuscht", meinte der Darsteller. "Jeder, der an der Serie mitwirkte, ist enttäuscht. Wir waren alle emotional mit dieser Serie verbunden und hatten eine großartige Zeit bei der Produktion. Deshalb möchte man natürlich, dass sich diese Situation fortsetzt."

Gründe sieht der Darsteller vor allem beim Network UPN. "Unglücklicherweise passen wir nicht zum Geschäftsplan von UPN, das haben wir die letzten zweieinhalb Jahre nicht. Damit ist die Situation für uns außer Kontrolle und hat nichts mehr mit der Qualität unserer Serie oder dem Einsatz unserer Fans zu tun. Es ist schwer, das nicht persönlich zu nehmen, aber am Ende haben wir dank Garry Hart [Präsident von Paramount Television Production] eine Staffel mehr bekommen, als UPN uns gönnen wollte."

Die größte Hoffnung der Fans liegt darin, dass ein anderes Network sich der Serie annimmt. "Um eine Serie an ein anderes Network zu verkaufen, muss man jemanden im eigenen Studio haben, der die besten Interessen für die eigene Serie verfolgt", sagte Bakula. "Zum Besten gehört meines Wissens, und was ich aus der Pressemitteilung von Paramount entnehmen konnte, sich mit dem zufrieden zu geben, dass die Serie aufhört, in der Hoffnung, dass sie leise verschwindet."

Bakula meinte, dass die Serie sich auf dem Sci-Fi Channel oder dem USA Network durch die Unterstützung der Fans erfolgreich schlagen könnte, aber Paramount ist der Eigentümer von "Star Trek" und CBS hat mit UPN andere Pläne. Der Schauspieler hat auch keine Hoffnung, dass man Paramount Chef Les Moonves mit zahlreichen Briefen überzeugen könnte, seine Entscheidung zu überdenken.

Keine eindeutige Antwort hat Bakula auf die Frage, ob die Fans überhaupt etwas zur Rettung von "Star Trek: Enterprise" tun können. "Wir wollen natürlich, dass jeder einschaltet und die letzten Episoden anschaut, weil wir extrem stolz auf sie sind und sie unbedingt mit den Fans teilen wollen. Es wäre eine Enttäuschung, wenn die Zuschauerzahlen wegen der Absetzung noch weiter fallen würden. Die Realität ist aber, so wie ich es sehe, wir sind ein bisschen wie ein Schiff in einem Sturm ohne sicheren Hafen. Es gibt wirklich keine interessierten Verantwortlichen mehr bei Paramount oder UPN oder CBS, die bereit wären, für die Serie zu kämpfen. Jeder bei Paramount, der mit dem Franchise zu tun hatte, ist weg. Deshalb kann ich euch nicht einmal sagen, bei wem ihr euch beschweren könntet, weil es wirklich niemanden gibt, der daran interessiert wäre."

Trotz der Absetzung stehen den Fans aber noch acht Episoden der vierten Staffel bevor, mit der Bakula äußerst zufrieden ist. "Wir hatten eine großartige Staffel bisher und jeder war sehr zufrieden mit der Richtung, die die Serie dieses Jahr genommen hat. Jeder hat gemerkt, dass Manny Coto wirklich sehr schwer mit Rick [Berman] und Brannon [Braga] gearbetet hat."

Manny Coto hat laut Bakula an fast allen Episoden der vierten Staffel seinen Anteil. Zu seinem Favouriten gehört die Andorianer-Trilogie, die gestern mit "The Aenar" endete. "Ich bin der Meinung, dass sie äußerst gut gemacht ist und wir haben noch eine zweiteilige Geschichte im Spiegeluniversum, die wirklich jedem von euch überraschen und Freude bereiten wird", sagte Bakula. "Und wir hatten eine Menge Spaß, sie zu produzieren. Das Spiegeluniversum mache ich euch nur mit zwei Worten schmackhaft: Defiant und Gorn."

Gerade im Andorianer-Dreiteiler konnte man immer stärker die ersten Schritte zur Entwicklung und Gründung der Föderation sehen. Aber auch das war noch nicht das Ende. "Diese Storyline um die Föderation setzt sich bis zum Ende der Staffel fort. Ich weiß nicht, wie die Geschichte ausgehen wird, aber ich weiß, dass mein Charakter weiterhin zur Geburt der Föderation beiträgt."

Insgesamt ist Bakula mit der Entwicklung seines Charakters während der zurückliegenden vier Jahre zufrieden. "Ich denke, Archer ist erwachsener geworden, zeigt mehr Zuversicht, wurde zu einem Diplomaten und wurde zu einem sehr erfahrenen Erforscher," sagte der Darsteller. "Er hat seine Augen weiter geöffnet und wurde dadurch weltlicher, universlicher (wenn es dieses Wort gibt). Er wurde insgesamt interessanter und zu einem gut-abgerundeten menschlichen Wesen."

Mehr von Bakula findet ihr ihm Chat-Transkrip auf StarTrek.com.